„Was die Pflege ausmacht,
sind die kleinen Momente“

WG Hündin Mia

WG Hündin Mia begleitet Carmen durch den Arbeitsalltag.

Carmen ist 27 Jahre jung und seit einem halben Jahr Pflegefachkraft bei der FAU frei atmen Ulm. Sie ist fester Bestandteil des Pflegeteams der Wohngemeinschaft für Intensivpflege in Thalfingen. Bevor Carmen zur FAU kam, hatte sie es nicht leicht in der Pflege: Bei einem vorherigen Arbeitgeber hatte sie unter anderem mit Stress und Mobbing zu kämpfen. Der Tipp einer Freundin brachte sie schließlich in die ambulante Intensivpflege. Im Interview erzählt Carmen, wie sie in die Pflege gekommen ist und warum sie sich jetzt so wohl fühlt.

Ein holpriger Start

Carmens Reise in die Pflege begann auf eine besondere Art und Weise. Nach Abschluss des Abiturs und dem Anfang eines Studiums wurden ihre Großeltern pflegebedürftig. Zwei sehr wichtige Menschen in Carmens Leben und letztendlich auch der Grund für ihre Entscheidung, in die Pflege zu gehen: Carmen wollte ihre eigenen Großeltern selbst pflegen können. Nach dem Ende ihrer Ausbildung blieb sie noch in ihrem ersten Betrieb und fing schon neun Monate später ihre erste Fortbildung zur Palliativpflegekraft an. „Das war ein echter Herzenswunsch von mir, ich wollte das unbedingt machen.“

„Ich probiere es ein letztes Mal.“

Vor ihrem Wechsel zur FAU frei atmen Ulm hatte die 27-Jährige eine Zeit lang ernsthaft darüber nachgedacht, ihren Pflegejob an den Nagel zu hängen. Grund dafür waren viele schlechte Erfahrungen mit anderen Teams. „Dort wurden Fehler aktiv gesucht und es gab auch echtes Mobbing durch die Dienstleitung“, erzählt Carmen. All diese Erfahrungen brannten sie regelrecht aus und ließen sie verzweifelt mit der Frage zurück, ob die Pflege noch das Richtige für sie sei. Doch eine Freundin aus ihrer Ausbildungszeit gab Carmen dann den entscheidenden Tipp, sich doch einmal bei der FAU zu bewerben. Und tatsächlich haben die guten Erfahrungen bei der FAU frei atmen Ulm dazu geführt, dass Carmen dem Pflegeberuf noch eine Chance gibt und aktiv in der Pflege bleiben möchte. „Wo ich aber nie wieder einen Fuß hineinsetze, ist ein Pflegeheim“, wirft sie ein.

Endlich wieder Spaß an der Pflege

Heute kümmert sich Carmen um maximal drei Bewohner*innen während ihrer Dienste in der WG Thalfingen und versorgt diese ganzheitlich. „Was die Behandlungspflege angeht, erledige ich das komplette Programm.“
Carmen wäscht unsere Klient*innen, gestaltet ihre Freizeit, führt mit ihnen Gespräche und erfüllt individuelle Wünsche. Am häufigsten fallen Aufgaben in der Behandlungspflege an, wie zum Beispiel das Absaugen. Aber auch hauswirtschaftliche sowie administrative Aufgaben erledigt Carmen an einem normalen Arbeitstag. Dabei gibt es einen signifikanten Unterschied zum Pflegeheim, und der heißt: Zeit für die Pflege. „Das ist das Größte für mich“, betont Carmen. Die Zeit für Gespräche und die Ruhe, mit der die Pflege der Klient*innen möglich ist, schätzt sie besonders. „Im Vergleich zum Pflegeheim ist es einfach keine Fließbandarbeit.“ Mit der Zeit hat Carmen nun endlich wieder Spaß an der Pflege gefunden, der ihr im Pflegeheim fehlte. Besonders wichtig ist ihr dabei auch: „Ich habe jetzt zwei Pflegedienstleitungen, die hinter uns stehen.“

Ein kleines Lächeln kann viel bedeuten

Carmen erzählt gerne von einem besonderen Pflege-Moment mit ihrem ALS-Klienten, der sich aufgrund fehlender Mimik nicht mehr so gut ausdrücken kann. Schließlich kam es bei der täglichen Pflege zu einer Reaktion, die ihr besonders im Gedächtnis geblieben ist: „Er war richtig zufrieden und hatte ein Lächeln auf seinen Lippen.“ Kleine Gesten wie diese sind für Carmen immer sehr schön. „Das ist es, was die Pflege ausmacht. Die kleinen Momente, wenn jemand lächelt. Dann weiß man, dass man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist.“

Carmen kommt nicht alleine in die WG

Ein weiterer Pluspunkt, warum Carmen sich in der WG Thalfingen so wohlfühlt, ist ihre Hündin Mia. Sie adoptierte Mia kurz vor ihrem Arbeitsbeginn bei der FAU frei atmen Ulm und wusste schon im Vorstellungsgespräch, dass sie gerne einen Hund mit zur Arbeit nehmen würde. „Meine Pflegedienstleitungen haben mir direkt erlaubt, sie mitzubringen.“ Seitdem bringt Mia Abwechslung in den WG-Alltag. „Sie hat bei vielen Kolleg*innen einen positiven Einfluss auf die Stimmung. Während meiner Schicht geht Mia manchmal mit in die Zimmer der Bewohner*innen, von denen ich weiß, dass sie es möchten. Dort kann sie ein paar Minuten verbringen, mal an der Hand schnuppern und sich streicheln lassen.“ Die Hündin zaubert unseren Bewohner*innen so immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Und genau darauf kommt es bei einer allumfassenden Pflege ja auch an.

Wir danken Carmen für ihren Einsatz in unserer WG Thalfingen und freuen uns, dass sie und Mia Teil unseres Teams sind. Wir wünschen beiden alles Gute für ihre weitere Zeit bei der FAU frei atmen Ulm!